Freitag, 28. August 2009

Tag 8 bis Tag 10

Tag 8, Mittwoch-26.08.2009

Heute soll es also wieder zurück auf den Trail gehen. Dazu fahren wir aber diesmal erstmal 12 km auf dem Highway 5.
Die Strecke steigt kontinuierlich mit 10 % an, kein Zuckerschlecken, kann uns aber überhaupt nicht mehr schrecken.
Vor dem Trail ist wieder wie immer eine geschlossene Schranke, die Buggy-Fahrer davon abhalten soll den Trail zu zertorfen, die finden auf ihren geländegängigen Kisten aber trotzdem immer einen Weg.
So bleibt die Schranke einzig ein Hindernis für uns mit unseren bepackten Rädern, die wir horizontal unter der Schranke durchzerren müssen.
Während wir die letzten Tage höchstenz Buggy Fahrern auf den Trails begegnet sind kommen uns heute schon nach wenigen Minuten die ersten Radfahrer entgegen.
Eine Viertel Stunde später sogar eine komplette deutsche geführte Reisegruppe (ca 16 Leute)
auf unbepackten Mountainbikes. Uns fällt auf das alle die andere Richtung benutzen, nur wir mit unseren bepackten Bikes schleppen uns bergan in die Berge hinein.
Und so geht es stellenweise auch nur mit schieben vorwärts, da der Weg öfters mit Geröll überlagert ist und starke Steigungen auf sandigen Untergrungd lassen sich mit unseren Bikes auch nicht so leicht bewältigen.
Wir werden aber mit einer grandiosen Landschaft zwischen den Bergen belohnt. Von den Felswänden neben uns sprudelt überall Wasser herunter und wir trefeen auf glasklare Bäche und morastige kleine Seen.
Nach 40 km auf dem Trail kommen wir endlich an der Coquihalla Lakes Lodge an, laut unserem Buch soll man hier auch campen können. Das Grundstück ist aber mit einer Kette abgesperrt und vom Besitzer weit und breit keine Spur.
Dafür hat er eine Telefonnummer hinterlassen unter der er erreichbar ist. Also begeben wir uns auf die Suche nach einem Telefon, sprich anderen Besuchern dieses Grundstücks, das völlig ausgestorben scheint. Wir werden, an einer Barrack am See aber fündig.
Zwei hilfsbereite Kanadier (Mutter und Sohn?) stellen den Kontakt zum Besitzer her, der anscheinend in irgendeiner BAr ist und auch nicht mehr ganz nüchtern.
Dementsprechend überhöht sind seine Forderungen: Campen ist nicht und eine Kabine für die Nacht ist nicht unter 80$ zu haben. Das ist dann doch zu fett für uns. Zum Glück hatten wir vorher schon einen Campingplatz ausgespäht, der sogar über einen Waschraum verfügt.
Also wied kostenfrei gecampt.

Tag 9, Donnerstag-27.08.2009

Auf Grund unseres mittlerweile leeren Brotbeutels geht der Tag heute mit einer zünftigen Nudelmahlzeit los. Die letzte Nacht war bisher die kälteste die wir hatten. Langsam wirkt sich das Gebirgsklima aus.
Bei Christoph hat sich der Lowrider vorn etwas gelockert und droht bei weiteren Beanspruchungen das Vorderrad zu blockieren. Da die Imbusschrauben aber schon ausgeleiert sind brauchen wir Hilfe von Profis.
Das heißt erstmal ade vom Trail unsere heutige Tour führt uns auf dem Highway 5 76km nach Norden nach Merrit.
Wie gewohnt laufen unsere Räder auf dem Highway wie geschmiert, Steigungen von 10% sind kein Problem und so kommen wir nach 3,5h in Merrit einem kleinen Städtchen mit Holzindustrie an.
Christoph wird an einem Motorradladen völlig unkompliziert weiter geholfen. Einen Supermarkt und einen Campingplatz gibts hier auch, womit schon alles wesentliche über Merrit gesagt ist.
Um im Zeitrahmen unserer großen Tour zu bleiben, beschließen wir am nächsten Tag Richtung Kelowna und dann Banff zu trampen. Mal sehen ob uns jemand mitnimmt. Die Chancen bei den großmotorisierten Kanadiern
stehen aber gar nicht so schlecht denke ich.
Den Abend verbringen wir in einem zünftigen Pub hier bei kanadischem Dünnbier zwischen 3 laufenden Fernsehern und Rockmusikbeschallung.

Tag 10, Freitag-28.08.2009

Pünktlich 10 Uhr stehen wir an der Straße nach Kelowna mit einem Schild zum trampen nach Kelowna. Auf Grund der Größe unseres Gepäcks braucht es aber 2 Stunden bevor uns ein Pickup mitnimmt.
Bruce ein Förster aus Merritt hat wohl Mitleid mit uns und nimmt uns bis auf die Bergspitze (1725m Höhe) mit, von wo aus wir dann nur noch nach Kelowna reinrollen müssen. Er hat dort oben auf dem Berg eine Hütte erzählt er uns.
Außerdem gibt er uns den Tip wenn wir trampen an unserem Schild eine deutsche Flagge anzubringen, das macht die Kanadier wohl hilfsbereiter.
Nach 90 km setzte er uns dann auf der Bergspitze ab und muß selbst noch ein Stück zurück fahren und für uns beginnt eine Abfahrt bei der es tatsächlich 40km lang bis Kelowna fast nur bergab geht.
Vom Okanagan Tal her weht uns die ganze Zeit ein warmer Wind entgegen, das hatten wir so bisher auch noch nicht.
Das gesamte Okanagaund Tal, welches sich um den Okanagan Lake zieht ist ein wärmebegünstigtes Gebiet in dem vorrangig Weinanbau betrieben wird und das für die Kanadier ein bevorzugtes Urlaubsziel ist.
Völlig schweißfrei und entspannt kommen wir in Kelowna an und finden am See einen guten, wenn auch nicht ganz billigen Campingplatz. Tourigegend halt.
Das Wetter ist hier selbst abends noch warm und die Küste verbreitet fast südliche-italienischen Charme.
Unsere Nachbarn auf dem Campground stellen sich als ältere deutschstämmige Kanadier heraus. Wir sind verblüfft wie gut die deutsch sprechen.So kommen wir schnell ins Gespräch, wir erzählen von unserer Biketour und kriegen dafür Geschichten und Tips für die Gegenden die wir bereisen wollen.

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