Dienstag, 29. September 2009

Tag 33 bis Tag 40

Tag 33, Sonntag-20.09.2009

Das gute Wetter hält an. Heute wollen wir eine Kajak-Tour machen. Leider werden in Tofino aber nur kurze geführte Kajak-Touren angeboten. Deshab entschließe ich mich den Tag zu nutzen um Tofino etwas zu erkunden, während Christoph an einer geführten Tour teilnimmt.
Tofino selbst ist völlig auf Tourismus ausgerichtet. Es wimmelt von Souvenirshops, Surfbrettverleihen und an jeder 2. Ecke kann man Touren für Whale oder Bear Watching buchen, auch Rundflüge im Wasserflugzeug werden angeboten.
Man sieht nur noch vereinzelt ältere Holzhäuser die auf ein Leben des Dorfs vor dem Tourismus hindeuten.
Im Norden von Tofino gibt es noch einen Wanderweg, der zu einer nicht ganz einsamen aber schönen Bucht mit Sandstrand und schwarzen Klippen führt.
Der restliche Tag ist für Waschen von Klamotten reserviert, wir kommen demnächst wieder in zivilisierte Gebiete.

Tag 34, Montag-21.09.2009

Unsere nächste Station heißt Victoria, die Hauptstadt von British Columbia. Victoria liegt ganz im Süden von Vancouver Island.
Die Tour verläuft angenehm leicht per Bus. Nachmittags kommen wir in Victoria an, noch genug Zeit die Stadt etwas zu erkunden.
Wir haben hier noch sommerliches Wetter. Victoria selbst ist wohl die britischste kanadische Stadt.
An der Küstenpromenade entlang wimmelt es von Touristen. Sehenswert hier sind ein altes mondänes efeubewachsenes Hotel, das "Empress" und das Parlament.
Der Hafen ist vollgestopft mit Jachten und in den Straßen wechseln sich Cafes mit Souvenirshops ab.
Abends spielt vorm Hafen ein alter Blueser auf seinen Instrumenten auf und verbreitet gute Stimmung an einem lauen Sommerabend.

Tag 35, Dienstag-22.09.2009


Wir wollen heute die weitere Umgebung von Victoria etwas erkunden, speziell die Butcharts Gardens. Dazu fahren wir früh erstmal zum Info-Center.
Dort empfiehlt man uns mit einer Stadtbuslinie die 25km bis dorthin zu fahren. So fahren wir für ein 2,25$ ca. 25km bis dorthin, preiswerter gehts nicht.
Die Butcharts Gardens sind ein großer Gartenkomplex, der wirklich sehenswert ist. Es gibt hier verschiedene thematisch angelegte Gärten, einen mediterranen,
eine Teichlandschaft, einen Rosengarten, einen japanischen Garten und einen italienischen Garten und, und, und.
Eine einzige Farbenpracht, vom Blumenmeer bis zu Makrodetails gibts hier alles was die Kameralinse begehrt.
Abends ist chinesisch essen angesagt. In einem etwas kleineren preiswerten Restaurant (Stil gleich um die Ecke) gibt es hier ein asiatisches Menü,
das geschmacklich in Deutschland seinesgleichen sucht.

Tag 36, Mittwoch-23.09.2009

Es geht zurück nach Vancouver, an den Anfangs- und Endpunkt unserer Reise. Bis zur Fähre nach Vancouver sind es ca. 30km, die wir wieder mit dem öffentlichen preiswerten Bus für 2,25$ fahren,
inklusive unserer Fahrräder, die einfach an einem Gestell vorne am Bus baumeln.
Die Fährfahrt nach Vancouver, genauer Tsanwassen (35km südlich von Vancouver) dauert 1,5h, ist nicht ganz so reizvoll wie die Inline Passage, aber trotzdem sehenswert.
Die 35km nach Vancouver rein, heißt es wiedermal Radfahren. Nach 15km stoße wir plötzlich auf ein Hindernis. Ein Tunnel auf dem Highway, unsere Fahrradspur endet abrupt davor.
Durch den Tunnel (führt unter dem Fraser Rver durch) führen nur 2 eingeengte Fahrspuren, auf denen ein Riesentrack nach dem anderen mit 100 durchdonnert.
Eine Umgehung gibts nicht. Augen zu und durch. Scheiß auf Bären in Kanada, das war mit Abstand das gefährlichste was wir in Kanada durch haben. Zum Glück gabs hinter uns einen verständnisvollen Truckfahrer, der die Spur hinter uns dicht gemacht hat.
So sind wir dann im Höchsttempo durch 1,5 km Tunnel gerast ("ich sag nur Stau im Elbtunnel").
Unser erster Anlaufpunkt in Vancouver ist heute Granville Island. Beim erstenmal in Vancouver sind wir hier einfach drüberweggefahren (Granville Island liegt unter einer großen Brücke die nach Downtown reinführt).
Granville Island ist wirklich hübsch, eine Uferpromenade mit Cafes direkt gegenüber der Skyline von Vancouver und unter einer alten Fachwerkbrücke, ein Platz an dem man stundenlang verweilen kann.
So beschließen wir erstmal zum Zeltplatz zu fahren und abends hierher nochmal zurückzukehren.

Tag 37, Donnerstag-24.09.2009

Für heute ist der nördliche Teil von Vancouver zum Erkunden geplant. Das heißt erstmal zum Grouse Mountain, dem Hausberg sozusagen von Vancouver.
Nach ca 5km bergauf mit dem Rad stehen wir vor der Seilbahn. Der Berg selber ist heute völlig wolkenverhangen. Ein Schild verkündet aber das heute freie Sicht auf dem Berg ist.
Wir sind skeptisch, verlassen uns aber auf das Schild und fahren mit der Seilbahn den Berg hinauf und tatsächlich tauchen wir dann plötzlich kurz unterhalb der Bergspitze aus der Wolkendecke heraus und haben ringsum blauen Himmel.
Der Groose Mountain ist nicht nur Aussichtspunkt, sondern ein kleines Touristenzentrum, das einiges zu bieten hat.
Aber zu allererst kommt natürlich die großartige Sicht die man von hieraus auf ganz Vancouver hat auch wenn es hier etwas diesig ist.
Daneben werden Hubschrauberrundflüge und Huckepackgleitschirmflüge zu allerdings satten Preisen angeboten.
Es gibt auch eine kleine Showbühne auf der eine kleiner lustiger Wettstreit zwischen Holzfällern in verschiedenen nicht ganz olympischen Disziplinen ausgetragen wird.
Zu alledem gibt es ein Grizzlygehege, indem ich endlich nicht nur einen, sondern gleich 2 Grizzlys bewundern kann, wenn auch nicht ganz in freier Wildbahn, vielleicht aber besser so.
Unterhalb des Berges gibt es dann noch ein Gehege mit weißen Timberwölfen. Die Tiere hier sind Zuschauer völlig gewöhnt.
Bei alldem Sehenswerten kommen wir erst am nachmittag weiter. Es geht zum Capillano Park. Hier gibt es eine freischwingende Fußgängerhängebrücke über den Capillano. Auch einen Baumpfad hat der Park zu bieten.
Das ganze ist aber für uns eher etwas enttäuschend, über die Hängebrücke kann man mal kurz drüber laufen, alles ist mit Maschendraht gesichert, macht optisch nicht so sehr viel her.
Der Baumpfad präsentiert sich auch auf höchstem technischen Sicherheitsniveau und führt halt durch Bäume, das hatten wir alles schon mal besser und kostenlos.

Tag 38, Freitag-25.09.2009

Wir fahren heute wieder nach Vancouver rein. Zuerst zur Lost Lagoon im Stanley Park. Dieser See liegt genau zwischen den Wäldern vom Stanley Park und den ersten Hochhäusern von Downtown.
Bekannt ist der See vor allen Dingen für die ganzen Wasservögel die man hier bewundern kann. Die lassen sich hier nichtmal von Fahrradfahrern verschrecken und machen in aller Seelenruhe ihr Nickerchen auf dem Weg. die werden schon ausweichen.
Es gibt hier Wildgänse, -enten, Möwen, Schwäne und einen Fischreiher. Nachdem wir all die Vogelmengen bewundert haben, wollen wir heute auch noch die Fischwelt erkunden.
Vancouver hat dazu neben vielen Museen vor allem Dingen ein Meeresaquarium zu bieten, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.
Hier kann man locker einen Tag verbringen, man sieht zum Greifen nahe Unterwasserwelten und bekommt nebenbei noch viel Wissenswertes vermittelt.
Die Farbenpracht und Vielfalt der Fische und Pflanzen hier kann man kaum beschreiben.
Nebenbei werden noch eine Delphinshow und eine Show mit
Abends geht es dann weiter in den Süden von Vancouver nach Gastown. Dieses Viertel besteht noch aus alten Backsteinbauten und besteht größtenteils aus Pubs und Straßencafes, die rundum eine gute Abendstimmung verbreiten.
An einer Kreuzung werden wir dann auf eine bGruppe aufmerksam die hier mitten auf der Straße anfangen zu tanzen und andere dazu animieren mitzumachen. Dem äußeren Anschein nach würde ich auf ausgeflippte Londoner tippen.
Ein gutes Bild für das Leben, das sich hier in den Straßen abspielt.

Tag 39, Samstag-26.09.2009

Deutschland ruft. Heute geht es wieder zurück. Aber vorher wollen wir noch die Küste entlangradeln bis zum Flughafen.
Das heißt wir fahren bis zum Westende der Küste von Vancouver, entlang der ganzen Strände die es hier gibt, immer mit der Skyline von Downtown im Hintergrund.
Am Jericho Beach sind Dutzende Surfer mit Paraglidingschirmen versammelt. Da es heute sehr windig ist, ideale Vorraussetzungen für diese. Mit dem Hintergrund der Vancouver Skyline ein prachtvolller Anblick, wie die Schirme sich wie Vögel am Himmel bewegen und die Surfer unten hinteher das Wasser durchpflügen.
Entlang der ganzen Strandstrße ist heute reges Leben, Ausflugswochenende.
Schweren Herzens fahren wir weiter zu Flughafen. Vancouver ist wirklich eine tolle Stadt und Kanada ein Land von dem wir immerhin einen kleinen aber äußerst vielfältigen und wunderschönen Teil sehen konnten.
Die Erinnerungen nehmen wir mit.

Tag 40, Sonntag-27.09.2009

Ankunft in Frankfurt/M um 16.30 Uhr. Und nun noch etwas Werbung für die Deutsche Bahn. Fahrtzeit Frankfurt/M bis Weimar wenn man ein Fahrrad dabei hat 13h. Zum Vergleich der Flug nach Vancouver dauert nur 11h (was mach ich eigentlich noch hier?).
Sämtliche ICE Züge verweigern die Mitnahme von Fahrrädern und es fahren fast nur ICE's. So wartet man stundenlang auf Züge die einen mitnehmen. In Kanada konnte man an jedem kleinen Stadtbus sein Fahrrad vorne dranschnallen.
Willkommen in Deutschland.




Sonntag, 20. September 2009

Tag 31 und Tag 32

Tag 31, Freitag-18.09.2009

Um 11Uhr geht heute unser Bus nach Tofino an der Westküste von Vancouver Island. Wir wollen noch ein bißchen die wilde Pazifikküste erkunden und vielleicht mal einen Abstecher in den Pacific-Rim National Park machen.
Kaum angekommen hier fängt es leicht an zu regnen. Wir schaffen es gereade noch zum Campingplatz und unser Zelt aufzubauen, als es anfängt wie aus Schläuchen zu schütten. Wir sind gezwungen schleunigst Gräben um unser Zelt zu ziehen.
Von Tofino haben wir heute noch nicht mehr gesehen als einen Supermarkt und eine Tankstelle. Der Regen scheint nicht aufhören zu wollen. Wir sind im Moment froh unter unserem Tarp einigermaßen im Trockenen sitzen zu können.
Willkommen an der Pazifikküste. Mal schauen wie es morgen wird, unser heutiger Aktionsradius ist auf Außengrenze Tarp beschränkt.

Tag 32, Samstag-19.09.2009

In der Nacht werden wir von Gegrunze wie von einer Herde Schweine vor unserem Zelt geweckt. Nach vorsichtigem Abchecken der Sachlage aus einem Spalt unseres Zelteingangs stellt sich heraus, das es sich um Waschbären handelt,
die auf unserem Tisch versuchen an unsere Essensvorräte zu kommen, aber dann schnell verscheucht sind.
Nachdem es am Morgen noch etwas nieselt, reißt dann plötzlich die Wolkendecke auf und wir sehen seit langem mal wieder blauen Himmel.
Perfekt für unsere heutige Tour. Wir wollen die Küstenstraße abradeln und einige Trails abwandern die durch den Regenwald und entlang der wilden Küste im Pacific Rim National Park führen.
Durch den Regenwald führen Holzstege, so daß man trockene Füsse behält. Uriger kann man sich einen Wald kaum vorstellen. Gigantische Zedern, Bäume und Äste die vollständig bemoost sind, Bäume die aus den Überresten alter Bäume herauswachsen.
Verfall und Neugeburt der Bäume bilden hier eine faszinierende Symbiose. Das ganze erweckt teilweise schon einen mystischen Eindruck.
Die Pazifikküste steht dem in Faszination nichts nach, lange Sandstrände wechseln sich mit Klippen aus schwarzem Stein ab, an denen sich die Wellen eindrucksvoll brechen.
Wir haben es schwer uns am Abend loszueisen um rechtzeitig vorm Dunkelwerden auf dem Campingplatz zurückzusein.

Donnerstag, 17. September 2009

Tag 27 bis Tag 30

Tag 27, Montag-14.09.2009

Pünktlich 7.30 Uhr legt unsere Fähre ab. Die Fähre besteht aus 7 Decks, made in Flensburg Germany. Über Cafeteria, Souvenirshops, Restaurant, Kino und Touristeninfostand gibt es hier alles um die Fahrt angenehm zu gestalten.
Über dem Wasser wallt eine dicke Nebelschicht am morgen. Auf Grund des windigen Wetters bleiben die meisten Passagiere
im geschützten Schiff. So trifft man außen auf den Relings immer auf die selben Leute die mit ihren Kameras und Feldstechern um die Ecken hetzen.
Die Fahrt des Schiffs windet sich zwischen den dem Festland vorgelagerten Inseln hindurch, so das man gute Sicht auf Wälder und Berge der Inseln hat, völlig unberührte Natur.
Zu unserem Pech ist der Himmel wieder den ganzen Tag bewölkt und etwas diesig. Aber auch das hat seinen Reiz. So verschwinden die Inseln dann langsam hinter dem Schiff in grauen Schleiern.
Vom Käptn werden die Passagiere über Lautsprecher von Walsichtungen informiert. Die sieht man aber nur in großer Entfernung und nur kurz. In Schiffreichweite tauchen die dann regelmäßig ab.
Unser Schiff ist einfach zu laut und zu groß. So sieht man nicht mehr als Wasserfontänen und vielleicht mal eine Flosse in weiter Entfernung.
Auf dem Schiff sind überraschend viele Deutsche und Holländer. >Die hat man hier scheinbar wieder busseweise ausgekippt.
Am Abend gibt es dann noch den Sonnenuntergang im Pazifik zu bewundern. Irgendwie hat es die Sonne doch noch geschafft, sich unter den Wolken durchzukämpfen.
Nach 500km Fahrt und 15 Stunden später kommen wir nachts in Port Hardy an. An Bord haben wir bereits im voraus an der gewohnt hervorragenden Touristen Informationsstelle
eine Übernachtung in einem Hostel gebucht.
So wartet bereits ein Auto im Hafen auf uns, das unsere Fahrräder um das Gepäck erleichtert, Service vom Hostel.
Wir selber müssen noch 8km vom Hafen in die Stadt zum Hostel fahren.

Tag 28, Dienstag-15.09.2009

Die Hostels hier in Kanada kann ma wirklich nur empfehlen. Bestens ausgestattet mit allem und vor allen Dinegen sehr hilsbereite Leute mit denen man schnell ins Gespräch kommt.
So versorgen uns auch hier unsere Wirtsleute beim Frühstück mit allen Informationen zu Sehenswertem in der Gegend.
Auf einem Kurztrip entlang des ... Flusses bewundern wir den Fischreichtum hier. Man kann die Fische hier munter an der Oberfläche herumspringen sehen. Ein Anglerparadies.
Der Wald ringsherum ist der reinste Urwald. Völlig wildwüchsig, sieht man hier die seltsamsten Baumgestalten. Bäume die aus dem Holz alter abgestorbener Stämme herauswachsen oder sich um alte Stämme winden.
Im Nordwesten von Port Hardy besuchen wir eine Indianersiedlung. Auch hier sieht man wieder die typischen Totempfähle.
Bemerkenswert ist ein kleiner Friedhof auf dem die Kreuze teilweise auch mit Totems geschmückt sind. Nachdem wir noch etwas die wilde Küste im Nordwesten von Port Hardy abgefahren haben, geht es für uns weiter nach Telegraph Cove.
Unser Tagesziel heute, Telegraph Cove, ist ein kleiner Fischerort an der Nordwestküste, bekannt auch für Touren zur Walbeobachtung.
Ziemlich abgekämpft kommen wir hier gegen 8 Uhr, kurz vor Sonnenuntergang an. Keine Zeit für lange Campingplatzsuche. Kurzentschlossen bauen wir unser Zelt auf dem nächsten Stellplatz für Caravans auf.
Besser umsehen können wir uns morgen noch.

Tag 29, Mittwoch-16.09.2009

Telegraph Cove ist oder war ein kleines Fischerdorf. Heute lebt es wohl nur noch von Touristen und hauptsächlich Whale Watching Touren (Walbeobachtung).
Die kleinen Holzfischerhäuser sind auf Pfählen gebaut und liebevoll restauriert. Wer hier nicht mit dem Boot etwas unternehmen möchte, ist hier fehl am Platz, bis auf die Fischerhütten gibt es nicht viel zu sehen.
Wir entscheiden uns eine nicht ganz billige Whale Watching Tour zu machen, die 3,5h dauern soll. Punkt 13 Uhr geht es los und wie auf Bestellung bricht auch die Wolkendecke auf und die Sonne ist wieder mal zu sehen.
Die Tour ist ein absolutes Highlight. Die Insel- und Küstenlandschaft an sich ist schon äußerst sehenswert in ihrer Urwüchsigkeit. Neben Walen gibt es noch Adler, Robben, Seelöwen und Delphine zu sehen. Da hier der Hauptstrom der Lachswanderung durchgeht,
findet man hier die meisten Wale. Auf unserer Tour sehen wir Minkwale, teilweise knapp 20m neben dem Schiff. Hauptsächlich kann man die Schwanzflossen der Tiere beim Abtauchen bewundern. Wenig später begleiten einige Weißstreifen-Delphine unser Boot und tauchen gut sichtbar darunter hinweg.
Unser Skipper macht solche Touren schon seit 15 Jahren, und weiß genau wo man welche Tiere hier findet.
Vor dieser Kulisse kann man gar nicht aufhören Bilder zu schießen. Was sich dann auch bei meinen Akkus bemerkbar macht. Wiedermal keine Ersatzakkus einstecken.
Dafür habe ich jetzt Zeit das ganze Schauspiel in aller Ruhe zu genießen. An Bord ist auch eine Biologin die Wissenswertes über Wale vermittelt und uns verschiedene Walsongs vorspielt, anhand deren man sogar unterschiedliche Familien von Orkas auseinander halten kann, da hat wohl jede eine eigene Hymne.
Abends gibt es wieder mal einen Sonnenuntergang am Meer zu bewundern.
Spät am Abend beim Tagebuchschreiben laufen dann plötzlich 3 Rehe 20m neben uns über den Campingplatz.

Tag 30, Donnerstag-17.09.2009

Für heute haben wir uns eine große Strecke vorgenommen. Es soll nach Parksville gehen, welches bereits im Südteil der Insel liegt. Geschätzte Entfernung 350km. Da wir dafür doch noch nicht ganz fit genug sind, heißt das wieder trampen.
Die ersten 17 km bis zum Inselhighway geht es erstmal per pedes. Nach 0,5h auf dem Highway werden wir tatsächlich wieder von einem Pickup mitgenommen. Der fährt zwar nur bis Courtenay, aber das ist schon ziemlich nah an unserem Ziel.
Von Courtenay müssen wir noch 78km radeln, da es inzwischen später nachmittag ist, heißt das in die Pedalen treten.
Der Süden der Insel ist gegenüber dem Norden touristisch voll erschlossen. Während im Norden auf einer Strecke von 100km auf dem Highway nichts ist außer Busch, fährt man hier am Küstenhighway eigentlich ständig an besiedeltem Gebiet vorbei.
Gegen 19.30 Uhr treffen wir dann auf unserem Zeltplatz ein. Wir haben heute die 1500km Marke an Radkilometern geknackt.
An der Rezeption ist man von unserer Biketour so angetan, das wir gleich eine kostenlose Fischmahlzeit angeboten bekommen, was wir natürlich nicht abschlagen können.
Bilder gibt es heute keine, keine Zeit bei dem langen Trip, an besonderen Highlights hat es auf der Strecke auch gemangelt.

Montag, 14. September 2009

Tag 22 bis Tag 26

Tag 22, Mittwoch-09.09.2009

Der Zug nach Prince Rupert fährt heute um 12.45 Uhr in Jasper ab. Also eigentlich genügend Zeit. Wir packen unsere Sachen trotzdem schon früh zusammen und fahren nach Jasper rein, da wir noch über einen Bahnübergang müssen und die Güterzüge hier meilenweit lang sind, so das man schon mal `ne halbe Stunde dort verbringen kann.
Der Skeena Train besteht jetzt außerhalb der Saison nur noch aus 2 Aussichtswagen 1. Klasse, dem Wagen 2. Klasse (für uns) und einem Gepäckewagen, nicht mehr alzuviele Reisende jetzt.
Beeindruckend ist das Zugpersonal und der Service. Für jeden Wagen ein extra Schaffner oder besser Serviceangestellter. Diese knipsen hier nicht nur die Fahrkarten ab, sondern versorgen einen mit Informationen während der Zugfahrt oder buchen einem schon mal das Hotel für die nächste Übernachtung. Ein echter Reisezug ebend.
Und so tuckelt unser Zug also mit gemächlichen 60km/h durch die Berge. An besonderen Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel den Mount Robson (der höchste Berg hier mit knapp 4000m) fährt der Zug im extra Schneckentempo vorbei, damit alle ihre Bilder schiessen können. Leider ist die Sicht heute bescheiden und der gesammte Himmel zugehangen.
Es geht vorbei an den Rocky Mountains und den Cariboo Mountains, entlang des Fraser Rivers. Endstation für heute ist
Prince George, dort übernachten wir und auch der Zug. Unsere Schaffnerin hat uns im Zug schon mit Material über günstige Übernachtungen in der Stadt versorgt.
So kommen wir bei Regen hier an, bis zum nächsten billigen Motel sind es aber nur knapp 300m. Dort erwartet uns noch ein genial schillernder Sonnenuntergang,
die Wolkendecke ist dann doch noch etwas aufgerissen.


Tag 23, Donnerstag-10.09.2009

6.00 Uhr aufstehen, denn unser Zug fährt um 8Uhr weiter. Frühstück gibts gleich um die Ecke, Bacon and Egg, typisch amerikanisch.
Von der Schaffnerin werden wir wie alte Bekannte begrüßt. Als sie erfährt das wir bis New Hazelton wollen und den Rest der Strecke bis Prince Rupert dann mit dem Fahrrad erkunden wollen,
ist sie gleich Feuer und Flamme und versorgt uns mit Informationsmaterial über die Gegend.
Die Fahrt an sich ist heute etwas trister, es geht durch viele Birken-und Nadelwälder, keine große Sicht, ab und zu liegt neben der Strecke ein großer See oder das nächste Sägewerk.
In New Hazelton kommen wir mit einer Stunde Verspätung um 16.30 Uhr an. Einen wirklichen Bahnhof gibts hier nicht und auch der Zug hält hier normalerweise nur auf besonderes Verlangen.
Wir sind jetzt hier am nördlichsten Punkt unserer Route angekommen. Nicht weit von hier biegt ein Highway ab, der nach Alaska bzw. zum Yukon führt.
Zunächst sieht es so aus als ob hier der Hund begraben ist. New Hazelton ist nur ein kleiner Ort mit 600 Einwohnern.
Das Info-Center hat leider geschlossen, scheinbar dauerhaft außerhalb der Saison.
8 km wieter kommen wir dann auf unserem Campground an, wo wir zunächst die einzigen Gäste sind. Dafür liegt der Campground allerdings sehr schön, gleich neben einem Flußbett und ist außerdem am Eingang schon mit Totempfählen geschmückt.
Wir sind in Indianergebiet. Gleich nebenan liegt ein original aufgebautes Indianerdorf, welches wir am nächsten Tag besuchen wollen.
Ca. 1 Stunde nach uns trifft noch ein Caravan ein, wie sich rausstellt 2 weitere Deutsche. Das Pärchen kommt aus der Gegend bei Bremen. Beide sind sehr nett und so kommt schnell ein Gespräch in Gang.

Tag 24, Freitag-11.09.2009

Am Morgen werden wir von den Bremern zum zweiten Frühstück eingeladen, kann ja nicht schaden. Im alten Indianerdorf treffen wir uns wieder und bekommen eine teilweise deutsche Führung
und tiefere Einsichten in das Leben der Giksan. Ein Volk das heir seßhaft geworden ist und in Langhäusern aus Holz gelebt hat. Bis 1870 hatte dieser Stamm keinen Kontakt zu den weißen Einwanderern
und konnte so viel von seiner Kultur vor dem Vergessen retten. Heute gibt es hier wieder eine Werkstatt in der traditionelles Indianerhandwerk gelehrt wird und wo die Totempfähle entstehen die die ganze Gegend hier verzieren.
Nach Verabschiedung von den Bremern geht es dann noch nach Old Hazelton, welches sich noch ein bißchen Charme aus der Pionierzeit erhalten hat. So sieht man hier noch ein paar Holzhäuser im alten Stil. Etwas später geworden gehts dann per pedes weiter Richtung Prince Rupert. Wir haben noch 270km vor uns.
Unterwegs werden wir vom Regen überrascht und finden zu unserem Glück ein scheinbar verlassenes Anwesen. Großzügig eingerichtet mit Pavillon und sogar einer Bühne aus Holz gezimmert und einem großen Schild "For Sale". Keiner zuhause, also ideal für uns um vor der Nacht und dem Regen unterzuschlüpfen.
Die Bühne bietet einen idealen Schlafplatz. Leider haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Nach ca. 1 Stunde erscheint plötzlich ein Wachhund, der wohl vorher sein Nickerchen irgendwo hinter dem Haus gehalten hatte und fängt ein nicht mehr enden wollendes Gebelle an, bleibt aber immer schön auf Distanz.
Eins ist klar, den werden wir nicht los bis wir vom Grundstück verschwunden sind. Schweren Herzens ziehen wir den kürzeren und geben unseren trockenen Schlafplatz hier auf und bauen unser Zelt dann doch in einiger Entfernung vom Haus auf.

Tag 25, Samstag-12.09.2009

Das Wetter scheint nicht besser zu werden. So wie der Vortag aufgehört hat, beginnt auch dieseer Tag. Es regnet zwar noch nicht aber es ist allse bewölkt.
Wir beschließen erstmal weiter zu fahren und bei Stops zu trampen. Nach 40km haben wir Glück und ein Pickup nimmt uns noch 50km nach Terrace mit. Dort ist die Wolkendecke
aufgebrochen und wir sehen endlich wieder ein Stück blauen Himmel, das steigert den Elan enorm und wir versuchen mit dem Fahrrad heute noch ein Stück weiter zu kommen.
Es geht entlang dem Skeena River, der zusammen mit den ihn umgebenden Bergen ein prächtiges Panorama zum radeln bietet. Selbst auf den hier "nur" ca. 1000m hohen Bergen gibt es kleiner Gletscher. Bei einem Stop bei dem ich unten am Fluß Bilder schieße, bemerkt Christoph plötzlich einen jungen Schwarzbären, der gemächlich über die Straße trottet und dann im Gebüsch verschwindet.
Ein uns entgegen kommender Radler erzählt uns das in ca. 50km Entfernung die nächste Campmöglichkeit besteht. Da wir Sehnsucht nach einer heißen Dusche haben, treten wir nochmal in die Pedalen und
kommen ca 18 Uhr dort an. Der Campground ist völlig leer und hat auch heute den letzten Tag geöffnet. Dementsprechend fast unfreundliche werden wir vom Verwalter empfangen, der sich scheinbar schon über seine arbeitsfreie Zeit gefreut hatte.
Erst nach energischen Worten bekommen wir Zugang zu den Duschen im Hauptgebäude.

Tag 26, Sonntag-13.09.2009

Letzte Etappe nach Port Rupert. Wir haben noch ca.95km zu bewältigen. Unser Gasteber auf dem Campground ist heute morgen ganz freundlich und so erzählt er uns bei einer Tasse Kaffee etwas über eine besondere Bärenart hier in der Gegend.
Weiße Bären, sogenannte Spirit Bears ( Geisterbären), eine Anomalie der Schwarzbären hier. Auch Lachse soll es noch im Skeena geben, noch 2 bis 3 Wochen geht hier die Angelsaison, der wohl größte Nationalsport der Kanadier.
Der Himmel heute ist wieder völlig bewölkt und grau, kein Fotowetter. Es geht weiter entlang dem Skeena, der mit seinen naturbelassenen Ufer- und Auenlandschaften beeindruckt. Kurz vor Prince Rupert kommen wir an einigen urigen kleinen Seen vorbei, an denen einige Fleigenfischer emsig tätig sind.
Bis 17 Uhr schaffen wir es nach Prince Rupert. Dort steigen wir im Pioneer Hostel ab, das uns schon im Skeena Train empfohlen wurde. Und das völlig zurecht.
Das Hostel ist fast das Sehenswerteste an Prince Rupert. Ein wirklich liebevoll eingerichtetes kleines Holzhaus mit nettem Ambiente.
Nach kurzem Rundgang in der Stadt an dem das Bemerkenswerteste der Sonnenuntergang an der See war, wollen wir unseren Tag heute zeitig beschließen, wir müssen morgen 6Uhr an der Fähre nach Port Hardy sein, wo es mit der Inline Passage wieder nach Süden auf Vancouver Island geht.